Eine äußerst kurze Nacht im fahrenden Hostel ging bereits um fünf Uhr Morgens in Vancouver mit einer verfrühten Ankunft um drei Stunden. Der Aufenthalt im Bahnhof verlängerte sich allerdings durch das Warten auf das Gepäck, wahrscheinlich war das Entladepersonal selbst noch nicht im Einsatz. Mit erhaltenem Rucksuck begann ein kleiner Spaziergang durch die Stadt mit dem Ziel eine Unterkunft für die letzten zwei Nächte zu finden. Als diese in Downtown gefunden war, konnte der große Rucksack abgestellt werden und ein Frühstück im nahegelegenen Restaurant genossen werden. Gestärkt ging es nun in Richtung Hafen und Küstenlinie.
Entlang des Wassers war der Plan hin zur ehemals größten Hängebrücke außerhalb der USA zu laufen. Auf dem Weg zu einem der Wahrzeichen der Stadt fiel mir der kleine Hafenflughafen mit seinen Wasserflugzeugen und der schwimmenden Tankstelle auf. Neugierig, wieviel silch ein Flug kosten würde und wo dieser lang führte, ging es in das kleine Terminal und kurze Zeit später saß ich mit einem Boarding Pass in der Halle und wartete auf den Start. Die mit 6 Sitzen ausgestattete Cessna war lediglich mit zwei weiteren Gästen besetzt und natürlich dem Piloten.
Zwei Runden auf dem Wasser um auf landende Flugzeuge zu warten vergingen bevor der Start begann und das kleine Propellerflugzeug sich über die Skyline der größten Stadt Westkanadas erhob. Zunächst nordwärts fliegend kamen die Berge vor dem Wintersportort Whistler immer näher und ich hatte nie gedacht, dass Vancouver so nah am Gebirge liegt. Über einige Berge brachte uns der Pilot bevor in einem kleinen See eine Zwischenlandung gemacht wurde um einen Wasserfall zu begutachten, welcher sicher im Frühjahr zur Schneeschmelze beeindruckender ist. Der Rückflug verlief in Form einer Schleife um Downtown bevor die Landung etwas ruckelig auf dem nicht so ruhigen Wasser nahte.
Wieder festen Boden unter den Füßen begrüßte mit durch Zufall mein australischer Wanderbegleiter vom letzten Tag in Banff. Er wollte ebenso einen Rundflug machen und wir hatten uns nur um eine Stunde verpasst und hätte gemeinsam fliegen können. Einen zweiten Flug ablehnend, folgte ich weiter der Küstenlinie immer weiter bis hin zum Stanley Park, dem Stadtpark der Metropole, welcher flächenmäßig größer als der Central Park in New York ist. An dessen Ende lag das Ziel des Tages, die Lions Gate Bridge.
Angekommen an dieser, wurde diese auch umgehend betreten um vom höchsten Punkt der bogenförmig verlaufenden Brücke einen Blick auf die Stadt und den Hafen zu bekommen. Bei starkem Wind möchte man allerdings nicht zu Fuß auf dieser Brücke unterwegs sein, zum einen konnte der Wind von offener Seeseite des Pazifiks ungehindert in die Bucht wehen, zum anderen merkte man als Fußgänger ohnehin schon wie stark sich die Konstruktion auch ohne Wind bewegte.
Am frühen Nachmittag wurde der Rückweg zum Hostel angestrebt und der Stanley Park wurde ein zweites Mal durchquert. Nun aber nicht entlang der Wasserlinie sondern direkt durch den sehr naturbelassenen Park. In mitten des Ganzen war ein See, der Beaver Lake, welcher unter anderem die Heimat für einige Biber und die großen kanadischen Wildgänse bot.
Zurück im Hostel war eine Ruhepause angesagt, bevor der Pub um die Ecke meine Aufmerksamkeit bekam und ich dirt mir ein Abendbrot gönnt. Gesättigt sollte nun dieser ohnehin schon lange Tag gemütlich ausklingen, doch wieder angekommen in der Unterkunft brachte der Zufall mich mit den nächsten Bekannten, diesmal Leute aus dem fahrenden Hostel zusammen. Diese wollte mit ihrem Mietwagen nach North Vancouver um einen Blick auf die Skyline ubd den Hafen bei Nacht zu erhaschen. Also sprang ich mit ins Auto ubd die Fahrt ging wieder zur Lions Gate Bridge, welche nun im nächtlichen Lichterglanz erstrahlte. In einem alten Fischerhafen wurde ein Ort für den Ausblick für gut befunden und sich ein Bier vor der Rückfahrt gegönnt.
Wieder im Hostel fiel ich in einen erholsamen Schlaf bevor der letzte Tag der Reise anbrach. Dieser sollte ein entspannter werden. Am nicht mehr ganz so frühen Morgen brachte die Suche nach Frühstück mich nach Süden auf Granville Island, auf der ein alter Fischereihafen zu einem Marktplatz und Fressmeile umgestaltet wurde. Mit vollem Magen erkundete ich Südvancouver und entschloß am Abend zum Abschluss dich noch ein Eishockeyspiel anzusehen, nach dem ich sowohl in Edmonton als auch Calgary die Chance verstreichen lassen habe. Die Kartenverkäuferin brachte mich in einer privaten Lounge mit eigener Bar unter, für einen erstaunlich günstigen Preis.
Das Spiel brachte alles mit was für die Stimmung gut war und führte bis zur Overtime und dem Shoot out die Spannung auf ein hohes Maß. Der Abend endete im Loose Moose Pub, dem Lokal vom Vorabend bei einem letzten einheimischen Bier und sehr gutem Essen und Musik.
Am darauffolgenden Morgen begab ich mich zum Flughafen um die Heimreise anzutreten und muss sagen, das Kanada in jeder Weise ein großartiges Land ist, nicht nur was die Fläche betrifft sonder in allen Facetten von Gastfreundlichkeit bis hin zur Natur, vor allem die Natur. Ein weiterer Besuch ist garantiert, denn auch hetzt bleibt noch voel zu entdecken und zu erkunden im zweitgrößten Land der Erde.