Einen kleinen Snack lang verweilte ich am Schlafplatz bevor es hieß, auf zum Kiwi Encounter. Eine kleine Gruppe von Menschen sollte sich mit einem Boot auf den Weg an die Ostküste von Stewart Island machen um dort zu versuchen ein Blick auf einen Kiwi zu erhaschen. Mit einsetzendem Sonnenuntergang hielt das Boot unter anderem an einer kleinen vorgelagerten Inseln besiedelt von Seelöwen und einem Felsen voll mit Commoranen. Nachdem auch ein seltener Gelbaugenpinguin gesichtet wurde und ungefähr eine Stunde Fahrt vergangen war, legten wir am Bestimmungsort an um uns zu Fuß auf die Suche zu machen.
Quer durch den Dschungel ging es auf die andere Seite der schmalen Halbinsel. Immer wieder blieben wir stehen und lauschten in den Wald hinein ob irgendetwas zu hören war vom seltenen Vogel. Mit immer mehr schwindenden Tageslicht erreichten wir einen kleinen Sandstrand, welcher erst einmal auf Seelöwen abgeprüft wurde. Entlang des Strandes ging es mit wiederkehrenden Blick auf den Grasrand eine Weile auf und ab. Aber der nachtaktive Kiwi ließ sich nicht sehen, was auf einem circa 7 Hektar großen Gebiet mit gerade einmal 15 Tieren auch nicht verwunderlich ist. Allerdings fanden wir die Überreste von zwei Pottwalen. Der eine schon längst vom Fleisch befreit, sodass nur noch Teile der Wirbelsäule und andere Knochen vorhanden waren. Der andere war ein Berg aus Resten, welcher sich zu Teilen von Tieren abtragen ließ als auch vom Meer wieder in dieses hineingezogen wurde.
Erfolglos traten wir unseren Rückweg zum Boot an. Durch den nun stockdunklen Dschungel führte uns der Pfad mittels Taschenlampen. Man hatte immer wieder das Gefühl in einer Mischung aus Jurassic Park und Alien vs. Predator zu sein. Wer weiß welcher Raptor oder sonstiges Wesen die Gruppe gerade beobachtete und nur darauf wartet sich einen nach den anderem zu schnappen. Vollzählig am Boot angekommen, fuhren wir bei warmen Getränken in der doch recht kühlen Nacht zurück Richtung Oban.
Der folgende Morgen begann nach dem Checkout mit einem zweistündigen Spaziergang zur Horseshoe Bay, um dort das mitgenommene Sandwich zu frühstücken. Sowohl der Hinweg als auch der Rückweg führten durch Dschungel, Felder, Sandstrand und Buchten. Angekommen wieder in der kleinen Stadt am Fährhafen trat ich die Übersetzung zur südlichen Hauptinsel an.
Eine Busfahrt mit zwei anderen Passagieren später kamen wir in Queenstown an und der Abend sollte in der Loco Cantina bei Livemusik ausklingen.
Der Morgen begann mit dem Beginn des Trips nach Milford Sounds, einem Teil des Fjördlandes im Südwesten der Insel. Eine sehr lange aber aussichtsreiche Fahrt lag vor mir. Entlang des Highways lagen ein malerisches Hotel im Stil der Gründerjahre, in dem grob ein Monat zuvor Teile von Mission Impossible 6 gedreht wurden. Weizer ging es bis Te Anau zu einem Frühstückstopp bevor die Natur mehr und mehr ihr schönen und spektakulären Seiten preisgab.
Nach dem kleinen Ort begannen die Southern Alps sich mehr und mehr wieder aufzutürmen und die Straße führte uns entlang der Füße der Berge durchs Tal und über einen Pass. Durch einen einspurigen, in den Berg geschlagenen Tunnel wechselte die Bergseite und wir kamen wieder an die Westküste mit ihren unzähligen Fjörden hier im Süden.
Kurzerhand buchte ich eine knapp zweistündige Bootsfahrt durch den Fjörd namens Milford Sounds. Auf der Fahrt vorbei an spektakulären Hängen mit Wasserfällen und zahlreichen Tieren wurde gefühlt für jeden Chinesen dieser Welt mindestens ein Foto geschossen, was der Faszination für diese Natur aber keinen Abbruch brachte.
Die Busfahrt zurück nach Queenstown führte uns den gleichen Weg zurück und man konnte, wen man den abgespielten Film nicht folgen wollte, erneut die beeindruckende Natur genießen.