Doppeldeckerblues

Ein ausgedehntes Abendessen mit Livemusik im Reggaestil später fand ich mich mit meinen zwei kanadischen und dem einen englischen Zimmergenossen bei ein paar Bier im Dorm wieder. Es sollte eine sehr kurze Nacht werden, denn kurz vor 7 war sie bereits zu Ende.  Denn eine halbe Stunde später sollte der Pickup zum nächsten Abenteuer erfolgen.

Doppeldecker Tigermoth mit Blick auf Wanaka

Angekommen am Flughafen von Wanaka wurde ich erst einmal in die traditionelle Kluft eines Piloten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gekleidet. Über Jumpsuit und Lederjacke mit Lammfell bis hin zur Lederklappe und Brille war alles vorhanden. Und dann hieß es einsteigen in den Tigermoth, einem Doppeldecker aus den 40er Jahren. Zu zweit, der Pilot hinter mir und ich machten wir uns auf zum Rundflug über die Stadt und den See. Eine sehr interessante Geschichte, wenn mann bedenkt das das Flugzeug bis auf den Funk über keinerlei moderne Elektronik verfügte und auch keine Bremsen besitzt. Ehrlich wie ich bin antwortete ich dem Piloten auf die Frage, welches Paket ich gebucht hätte, mit der zwar richtigen Antwort (den Wanaka Highlights) verpasste ich allerdings die Chance einen Looping zu drehen. Dies tat der Faszination und dem Ausblick über das frühmorgentliche Szenario von Stadt, See und Bergen keinem Abbruch.

Wieder gelandet und eine Taxifahrt mit einem sehr angenehmen älteren Neuseeländer genehmigte ich mir eine üppiges und zeitintensives Frühstück und relaxte danach am Strand bis am frühen Nachmittag mein Bus nach Queenstown als Zwischenstopp mich aufsammelte.

Bucht von Queenstown im Sonnenuntergang

Ausgestiegen an der Endhaltestelle für diesen Tag, sollte die Siche nach einer Unterkunft für die Nacht sich als etwas schwierig herausstellen. Erst im dritten Hostel, das angesteuert wurde, wurde ich mit einem Bett im 8-Bett-Zimmer gesegnet. Da dies aber nur für eine Nacht sein sollte, war es vollkommen in Ordnung.

Mit ein paar Freunden, gut nur Valerie, und einer Bekannten von ihr zogen wir durch die Kneipen von Queenstown und versuchten das Nachtleben der Stadt zu genießen. Allerdings ist es in Neuseeland so wie auch im Rest der Welt, montags ist keiner wirklich in Ausgeh- und Partylaune, sodass wir uns bei Bier, Burger und Frittierten bei Laune hielten.

Nachdem alle in ihrem Bettchen versunken waren und uch wie immer früh am Morgen mich zum nächsten halt meiner Reise aufmachte, erfuhr ich das ich einen Privatbus hatte. Die Route die ich gewählt hatte stellte sich als brandneu heraus. Es sollte von Queenstown direkt nach Oban auf Stewart Island gehen. Eine Kombination aus Bus und Fähre wie es sie wohl bisher nicht im Angebot gibt. Wie sich herausstellte war mein Fahrer ein sportliebender, D’n’B-hörender, verrückter junger Typ. Gemeinsam ohne jeglichen weiteren Fahrgäste machten wir uns auf die Reise nach Bluff. Auf dem Beifahrersitz sitzenden erhielt ich ganz andere Informationen als sonst auf den Fahrten im Bus. 

Eine Stunde Fährfahrt und dem Einchecken im Hostel später machte ich mich auf Erkundungstour auf der mehr als geschützen Insel südlich von Neuseeland. Lediglich 3 Prozent des Eilandes dürften besiedelt werden, der Rest ist Nationalpark. Und so führte mich mein Weg in einsame Buchten und an die Brutkolonien der kleinsten Pinguinart. Das ganze nahm wie gewohnt die Ausmaße einer 4-Stunden-Wanderung an.

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