Mittwoch Abend war es einmal mehr soweit, es ging wieder auf Reisen, Dieses Mal war das gesetzte Ziel Norwegen. Geplant als kurze Rundreise durch nahezu alle skandinavischen Länder, führt der Weg mit dem Auto in Richtung Rostock. Hier wartet am frühen Morgen nach durchgefahrener Nacht unsere Fähre zum Übersetzen nach Dänemark, genau genommen in den kleinen Ort Gedser. Dem Sonnenaufgang entgegen begann die noch nicht einmal viertel gefüllt Fähre ihre mehr als gemächliche Fahrt, gerade langsam genug um das Rot der Sonne über der Ostsee zu genießen.
Angekommen auf der Insel Falster fuhr unsere kleiner Reisegrüppe, bestehend aus 4 Leuten, nordwärts bevor wir kurz vor Kopenhaben abbogen und den Weg zur Meerenge Øresund zwischen Dänemark und Schweden suchten. Die 16 km lange Kombination aus Tunnel und Hochseebrücke brachte uns in die sehr moderne Großstadt Malmö, von wo aus ein fantastischer Blick auf das beeindruckende und staatenverbindende Bauwerk möglich war. Aber zum lange Verbleiben war keine Zeit, denn die ganze schwedische Küste entlang der Meerenge zwischen Nord- und Ostsee lag noch vor uns.
Immer weiter durch die unendlich grüne Landschaft Südschwedensgeíng es nun in Richtung Göteborgs, der zweitgrößten Stadt des Landes. Ein kurzer Zwischenstopp zum Beine vertreten wurde genutzt um das Schifffahrtsmuseum zu betrachten. Allerdings nur von außen konnten die am Kai festgemachten, historischen Schiffe und Boote im leichten Nieselregen bestaunt werden. Wie sich im laufe der Reise herausstellen sollte, war es eine gute Entscheidung, diese doch beeindruckende Stadt nicht als Übernachtungsstation zu nutzen, trotz einem mitten im Stadtgebiet angesiedelten Freizeitpark mit einigen Achterbahnen und anderen Attraktionen sowie vielen historischen Gebäuden vereint mit allerhand modernen Bauten.
Die Grenze zu Norwegen näherte sich und hin und wieder war von der Küstenautobahn aus das Meer zu sehen. In den Nachmittagsstunden, circa 18 Stunden nach Beginn des Roadtrips, erreichten wir den ersten geplanten Aufenthaltsort Oslo, die norwegische Hauptstadt. Nun hieß es zuerst unser Familienzimmer im Hotel zu beziehen und etwas entspannen. Nach wohlverdienter Pause hieß es Erkundungstour durch die Innenstadt der mit Abstand größten Metropole des Landes. Um einen noch besseren Blick auf den Fjord und Oslo zu erlangen, machten wir uns zu Fuß und mit einen Nahverkehrsfähre auf zu einer kleinen , der Stadt vorgelagerten Halbinsel mit der Kleinstadt Nesoddtangen. Ein Rundgang auf durch den Ort später und vor der Rückkehr ins Hotel wurde sich noch gestärkt bevor am nächsten Tag die Reise fortgesetzt wurde.
Einer schlaferfüllten Nacht, die für alle von Nöten war, folgte ein sehr gutes Frühstück, damit die Anstrengungen des anstehenden Tages gemeistert werden konnten. Nach dem Check-Out in der Unterkunft führt uns der Weg zunächst zu einem der Wahrzeichen der Stadt, den Holmenkollen. Der traditionsreichen Ort mit seiner Skisprungschanze und dem Langlauf- und Biathlonstadion offenbarte seine ganze Magie erst nach erreichen der Spitze des Holmenkollbakken. Die Aussichtsplattform offenbarte einen atemberaubendenden Blick über das gesamte Areal der Sportstätten bis hin zum südlich gelegenen Fjord und der zwischen beiden angesiedelten Großstadt. Die mehr als einstündige Wartezeit bis zum Aufstieg zur Spitze wurde nicht mit dem Vergnügen der Zipline von Aussichtslattform bis zum Ende der Auslaufzone belohnt, denn leider war diese Attraktion geschlossen.
Wieder auf festen Boden angekommen wurde die knapp viereinhalbstündige Fahrt zum letzten Aufenthaltsort der Rundreise, Kristiansand beziehungsweise eine kleine Halbinsel vor der Stadt. Die Straße führte uns zunächst durch die beginnenden Berge und das abseits der Küste gelegene Landesinnere. Durch teilweise fast unbesiedelte, aber mit reizvoller Natur versehene Landstriche brachte uns der Straßenverlauf bis wir irgendwann wieder der Küstenstraße folgten und in den Abendstunden unseren Zielort erreichten. Im Naherholungsgebiet der Stadt bezogen wir unseren Bungalow umringt von unzähligen Dauercampern oder zumindest deren mit Kleingärten versehenen Wohnwagen. Nach einem kurzen Einkauf und dem daraus gekochten Abendessen, sollte mit einem Spaziergang der geeignete Ort zur Betrachtung des Sonnenuntergang über dem Meer gefunden werden. Nach diesem hieß es den Abend ausklingen lassen bevor am nächsten bereits die Heimreise anstand.
Am folgenden Morgen gab es ein ausgedehntes Frühstück bevor wir zur Erkundung von Kristiansand starteten. Zu Fuß erkundeten wir das Yachthafengebiet und landeten letztendlich auf der Insel Odderøya , einer ehemaligen Marinebasis, deren Geschichte bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht, mit einigen noch erhaltenen Geschütztürmen und Flak-Stellungen. Mittlerweile durch viele Künstler und Handwerker besiedelt, ist die kleine Insel ein Erholungsort für Groß und Klein, welcher einlädt zum Wandern, Baden und auch Klettern. Höhepunkt der Insel ist ebenso der gute erhaltene Leuchtturm aus dem Jahr 1832 an der Westseite der Hafeneinfahrt.
In den Nachmittagsstunden fanden wir uns am Fährhafen der Stadt ein um zurück nach Dänemark überzusetzen und die Fahrt in die Heimat anzutreten. Auf der bis zum letzten Platz mit Fahrzeugen vollgestopften hieß es Ausruhen vor der langen Strecke durch die dänische und deutsche Nacht. Mit knapp einer Stunde Verspätung legte die Fähre ab und brachte uns mit sehr hoher Geschwindigkeit nach Hirthals, einem der nördlichsten Orte des Landes. Von hier aus ging es von nun an gen Süden immer weiter der Heimat entgegen, lediglich unterbrochen durch ein wohltuendes Abendessen erreichten wir in den frühen Morgenstunden noch vor Sonnenaufgang unser zu Hause.
Als Fazit bleibt zu sagen, das trotz der Kürze der Reise, dass die skandinavische Halbinsel zum Erkunden einlädt und gerade für eine Rundreise auch weiter nördlich als unserer Tour verführerisch viel Potential bietet.
Besøk Norge.
Immer wieder nett zu lesen, diese Reiseberichte. Mit den gelungenen Bildern erinnern sie mich immer etwas an die Blogs von Don Alphonso von der Welt-Redaktion.
Da hättet Ihr aber gut und gerne noch eine Woche dran hängen können oder (odacchh, wie der Schweizer sagt)??