Los ging es also am Busterminal in Richtung Cusco, das ca. 1200 km Fahrtstrecke weiter südwestlich liegt. In bequemen Liegesitzen ließ sich die 21 Stunden lange Tour sehr erträglich verbringen. Mit einem Service ähnlich einer Flugreise inklusive Stewardess führte die Fahrt zunächst entlang der Küste vorbei an unzähligen Hühnerfarmen mit Käfighaltung in denen Millionen der gefiederten Tiere eingesessen haben müssen. Immer wieder wechselten sich diese Tieraufbewahrungen mit vermeintlichen Bauland ab, auf dem oftmals lediglich eine Mauer als Begrenzung angelegt war oder ein Haus begonnen wurde, welches aber bereits wieder begann zu verfallen und der Zeit seinen Tribut zu zollen schien. Beendet wurde dieses Schauspiel letztendlich durch die eintretende Dunkelheit, welche uns einholte, denn die Fahrt sollte die ganze Nacht und darüber hinaus andauern. Erstaunlicherweise schlief es sich mehr als nur gut in den annähernd zu Liegeflächen umgestalteten Sitzen und so war das Erwachen mittlerweile weit weg von der Küste in den ersten Anstiegen zu den Anden. Immer weiter trieb der Fahrer den Bus die teilweise steilen Anstiege hinauf durch kleine und große Ortschaften immer das Ziel vor Augen, die Inka-Hauptstadt Cusco.
Angekommen in der mittlerweile 300.000 Einwohner zählenden Stadt auf einer Höhe von 3500 Metern gibg es erst einmal ins Hostel. Allerdings führte der Weg über eine halbe Stunde bergauf und der Atem blieb nicht nur aufgrund der Abgase und Geografischen Höhe weg. Ähnlich wie auch in Lima sah man unzählige angefangene Bauten, Straßenhändler die ums Überleben zu kämpfen schienen und allerlei andere Dinge, welche zeigten das Peru ein Land der Gegensätze ist. Nachdem die rund 15 kg Gepäck ihren Weg ins 8-Bett-Zimmer gefunden hatten hieß es erstmal das Centro Historico zu erkunden. In der Altstadt unweit unseres Hostel fand man sehr ausgeprägt den spanischen Kolonialstil aus der Zeit der Conquistadores, den spanischen Erobern. Nach erneuten, kurzem Zwischenstopp in der Unterkunft waren die Planungen für den Folgetag abgeschlossen und man konnte den Abend gemütlich bei einem Alpaca-Steak ausklingen lassen und das nächtliche Bild der Stadt auf sich wirken lassen.
Der folgende Tag begann kurz nach 8 Uhr Morgens mit dem Pick-up an der Rezeption. Die Tour sollte uns ins nordöstliche Gebiet von Cusco führen. Der erste Stopp war in einer kleinen Textil-Manufaktur, in der gezeigt wurde wie die Wolle des Alpacas verarbeitet wird. Danach ging die Tour weiter bis nach Moray, einer terassenförmigen Ackerbau-Anlage der Inkas. Bis zu 70 m tief, gemessen an der obersten Ebene, führten die einzelnen Terassen mit ihrem eigenen Bewässerungssystem. Die Bauweise ermöglichte es unterschiedliche Microklimazonen zu schaffen und dadurch verschiedenste Gemüsesorten auf engen Raum anzubauen.
Wir sollten eine kleinen Eindruck davon erlangen was der weitere Verlauf der Tour uns noch bringen sollte. Nachdem alle Teilnehmer wieder im Bus versammelt waren hieß der nächste Stopp ein kleiner Souvenirladen im nahegelegenen Dorf, welcher Unmengen an Salzen führte, welches aus der Region stammte und den folgenden und letzten Halt des Tages ankündigte. Den Teil von Maras, der auch weltberühmt ist, die Salzterassen, auf den in mühevoller Handarbeit Salz aus einem kleinen Rinnsal gewonnen wird. Allerdings ist dies mittlerweile alles andere als ein ruhiger Ort der Salzgewinnung, da hier hundertere von Touristen am Tag durchgefercht werden auf einem kleinen, nicht einmal 500 m langen Weg oberhalb der Salzbecken.
Nichtsdestotrotz war es ein atemberaubender Platz der Geschichte in dem seit ungefähr 1000 Jahren Salz auf immernoch traditionellen und natürlichen Weg gewonnen wird. Zum Abschluss des Tages führte wiederum ein kleiner Rundgang durch andere Teile der Stadt unseres Aufenthaltes bevor der Abend in einem der Innenhofe unseres Hostels ausklingen durfte und der nächste Teil der Eroberung Perus bevorstand.
Das klingt bisher nach einem super Urlaub! Ich wünsch euch nich viel Spaß! Wäre gerne dabei!