Angekommen in Arequipa wurden erst einmal ein paar Umbuchungen vorgenommen. Zum Glück klappte der Wechsel unserer Abfahrtszeit nach Lima, sodass wir am nächsten Tag noch einen Ganz-Tages-Trip machen konnten. Die Euphorie über den ergatterten Ausflug ins Colca Tal erhielt einen kleinem Dämpfer als die Nacht um 2 Uhr endete und wir zusammen mit dem Wachmann desr Unterkunft auf unseren Veranstalter warteten. Mit etwas Verspätung und dem kurzen Umweg über das Krankenhaus, da einer der Teilnehmer es um diese Uhrzeit nicht schadfrei aus dem Bett geschafft hatte, fuhren wir dem Sonnenaufgang entgegen. Das erste Teilstück der Fahrt war, wenn auch nun im Dunkeln, noch gut vekannt vom Anreisetag zuvor. So ging es bis zur Endzeitlichen Wüstenstadt, welche nun hell beleuchtet, an uns vorbei zog. Wenige Zeit nach deren Anblick verließen wir die uns bekannte Strecke und befuhren eine Nebenstraße in Richtung des Tals des Condor. Über einen Bergpass führte die Straße, an dessen höchsten Punkt die Sonne begann über die Berggipfel zu klettern und nach und nach das Tal erhellte. Nun ging es gemeinsam mit den Sonnenstrahlen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt hinab ins Tal bis zum ersten Ort, Chivay mit Namen. Dort stand das Frühstück auf dem Plan, in einem Raum zum nebenliegenden Hostel gab es kleinere Snacks und warme Getränke. Diese waren auch von Nöten, denn die vierte Wand des Raumes, gerichtet zum Hinterhof, war noch im Bau und lediglich durch eine Art Plexiglas begrenzt.
Aufgewärmt brachte uns der Bus immer weiter ins Tal entlang des Canyons. In kleineren Orten und Dörfern gab es immer wieder die spanische Baukunst und einheimische Traditionen zu bestaunen. Bergauf hieß die anhaltende Richtung immer begleitet auf der einen Seite des Fahrzeugs von steil aufragenden Felswänden und zur anderen Seite ebenso steil abfallend, durch in Stein gehauene Tunnel und verschiedenste Brückem bis hin zum Aussichtspunkt für alle Vogelkundler und solche die es vielleicht werden wollten. Angekommen am selbigen waren die größten Vögel der Welt zu bestaunen, der Andenkondor. Mit einer Spannweite von 3 Metern und mehr und einem Gewicht bis 12 Kilogramm nutzen diese Aasfresser die Thermik des Canyons um mit wenig bis gar keinen Flügelschlägen hoch oben zu kreisen und nach Futter Ausschau zu halten. Beeindruckt von Größe und der majestätischer Flugweise ging es wieder hinab ins Tal mit gelegentlichen Zwischenstopps an verschiedenen Ausichtspunkten.
Dem sättigenden Mittagessen folgt gewissermaßen der Höhepunkt unseres Ausflugs, der über 4900 Meter hohe Ausblick auf verschiedene Vulkane des südpazifischen Feuerings, von denen nahezu alle noch aktiv sind und einer ununterbrochen Asche in die Luft beförderte. Unüberschaubar viele zu kleinen Türmchen gestapelte Felsfiguren umgaben diesen Aussichtspunkt in luftiger, mit wenig Sauerstoff versehener Höhe.
Auf dem Weg zurück in die nur halb so Hohe Großstadt passierten wir mehrere große und kleine Herden von Alpacas, aber auch immer wieder Lamas und andere Kameliden. Wieder zurück am nächtlichen Ausgangspunkt war Gepäck einsammeln angesagt und der Aufbruch zu unserem fahrenden Hostel, dem Bus nach Lima bahnte sich an. Über Nacht ging doe Fahrt zurück ins Tiefland, zunächst durch Bergstraßen und -dörfer, später dann entlang der Küste mit den Hühnerfarmen und vermeintlichen Bauländern.
Gegen Mittag erreichten wir unseren Zielort und machten uns mit touristischen Marschgepäck auf dem Rücken in Richtung des Pazifik auf die Socken. Nachdem die rund sieben Kilometer bewältigt waren bot sich uns ein doch recht ansehnliches Bild von Lima und wir genossen hier unseren Nachmittag bis hin zum Sonnenuntergang. Die anschließende Taxifahrt zum Flughafen offenbarte erneut das riesige Verkehrsproblem dieser Millionenmetropole. Tausende und Abertausende von Kleinfahrzeugen über Busse und LKWs bis hin zu Motorrädern quälten sich durch die ganze Stadt, dreispurige Strn wurden kurzerhand zu fünft nebeneinander genutzt und am Straßenrand warteten unzählige Leute darauf einen Bus oder ein Taxi zu ergattern.
Am Flughafen Javier Chavez angekommen, heißt es nun Resümee ziehen. Dieses große Land hat sehr viel kulturelles und landschaftliches zu bieten, dennoch ist es ein Land in dem noch viel Potenzial steckt insbesondere im Umgang mit der Natur. Auf jeden Fall eine Reise wert und für mich aufgrund der einen verpassten bunten Attraktion in über 5000 Meter ein weiteres Mal auf dem Radar für zukünftige Abenteuer.
In diesem Sinne Tupananchikkama.